BIODIVERSITÄT

Bahnbrechender Erfolg für unsere Aktion

Mit Professionalität zum Ziel


Mit dem Aufruf "1.000 Meter Wildblumensaum" sorgte Zukunftslust Anfang April für einige Aufregung im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, denn wir hatten zeitgleich um eine unbürokratische Genehmigung, also um die Erlaubnis das Vorhaben durchführen zu dürfen, gebeten.


Ein einfaches "Ja" wäre natürlich schön gewesen, aber das geht natürlich nicht, denn das öffentliche Straßenland will geschützt und verwaltet werden, und so mussten wir uns gedulden, um in einen für den 20. Mai angesetzten Gesprächstermin dem Bezirksstadtrat für Umweltschutz, Straßen und Grünflächen, Urban Aykal, das Vorhaben näher zu erörtern und einen Lösungsweg zu finden.


Im Vorfeld bot man uns an, dass wir bzw. die einzelnen Pflanzwilligen eine Bauscheibenpatenschaft beantragen könnten. Darum ging es uns aber nicht, denn unsere Aktion zielt auf die mit wilden Gräsern bewachsenen Grünstreifen am Rande des Bürgersteigs ab. Hier wollen wir anstelle von Gräserwildwuchs, mit Wildblumensäumen die Biodiversität nachhaltig steigern. Nur leider hatte die Idee noch niemand bzw. so etwas wurde noch nie beantragt und bewilligt und ja, 1.000 Meter sind natürlich erschreckend viel.

Der Klimawandel wartet nicht

Da der Klimawandel keine Pause einlegt und der März bereits sehr trocken war, beschlossen wir, innerhalb eines Workshops, schon einmal exemplarisch den ersten Wildblumensaum anzulegen und die Presse auf die Aktion aufmerksamen zu machen. Schließlich braucht es für 1.000 Meter Wildblumensaum viele Paten, die bereit sind, diesen auch zu pflegen.


Mit dem ganzseitigen Artikel in der Berliner Morgenpost im Gepäck, gingen Ute, ausgewiesene Expertin für naturnahe Garten- und Lanschaftsgestaltung, und ich dann am 20. Mai ins Rathaus Zehlendorf.


Anwesend waren neben dem Bezirksstadtrat, die stellvertretende Leiterin des Grünflächenamtes und die für die Baumscheiben zuständige Sachbearbeiterin. Insbesondere seitens des Grünflächenamtes gab es Bedenken, hinsichtlich der Verkehrsicherheit und möglicher Gefahrenquellen, begleitet mit der Frage, was ist, wenn der Pate wegzieht?


Alles in allem keine wirklichen Argumente, die für ein Untersagen der Aktion gesprochen hätten, denn wo ist der Unterschied zwischen hohen wuchernden Gräsern und wertvollen Wildblumen, die man im Zweifelsfall ebenfalls einfach abmähen kann? 


Ein Hoch auf den Bezirksstadtrat

Mit einer ordentlichen Liste, mit Namen der Wildblumensaumpaten, Anschrift, Email und Telefonnummer, ergänzt mit Fotos der Flächen und deren Maße sowie mit fachlicher Expertise hinsichtlich des Saatguts, des Bodens und der Pflegemahd, konnten wir Herrn Aykal von uns als Initiative mit Professionalität überzeugen und fanden eine konstruktive Lösung.


Das Bezirksamt wird mit dem Zukunftslust e.V. eine Kooperationsvereinbarung treffen, wonach Zukunftslust die Flächen in genannter Form listet, kartografiert und monatlich aktualisiert mit dem Grünflächenamt abstimmt.


Wir bedanken uns deshalb ganz herzlich beim Bezirksstadtrat Urban Aykal, der den Mut bewiesen hat, eine pragmatische Lösung herbeizuführen, wo sonst unnötige Bürokratie das Engagement von Bürgern im Keim erstickt hätte.


Sobald die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet ist, können wir mit dem Anlegen der Flächen beginnen und werden alle Wildblumensaumpaten noch einmal persönlich informieren.


138 Meter und 16 Wildblumenpaten


Bis dato haben sich 16 Wildblumenpaten mit insgesamt 138 Metern Wildblumensaum angemeldet. Wir werten das als Erfolg und sind davon überzeugt, dass es ohne die Genehmigungshürde schnell noch viel mehr werden.


Wenn auch du jetzt Lust bekommen hast, da schau dir unsere Aktionsseite an. Dort kannst du dich anmelden und findest alles, was du wissen musst.

Artikel Teilen

weitere Artikel