ART DES MONATS • ERSTAUNLICHES AUS FLORA UND FAUNA   |  von Lisa Wiebe

Der Fuchs (Vulpes vulpes)

Der neugierige Stadtfuchs


Rotfuchs (Vulpes vulpes) -die einzige Fuchsart, die in Deutschland vorkommt.

Neulich bin ich auf dem Lidlparkplatz einem Fuchs begegnet. Der schien sich kaum an den ratternden Einkaufswagen und den ausparkenden Autos zu stören. Im Gegenteil: Er stand voll konzentriert im Gebüsch, die Ohren gespitzt, den Kopf leicht schräg gelegt, als würde er angestrengt horchen. Dann sprang er los und tauchte kurze Zeit später wieder auf – ohne Beute. Da hatte die Maus aber Glück gehabt!

Unterschiede in Stadt und Land

In Berlin ist das keine Seltenheit, doch auf dem Land sind solche Begegnungen nahezu unmöglich. Deshalb staune ich jedes Mal über die Stadtfüchse, die viel mehr an den Mensch gewöhnt sind als die Verwandten auf dem Land. Diese sieht man, wenn man Glück hat, ganz weit hinten am Feldrand, wenn es dämmert, aber nie am helllichten Tag.


Normalerweise ernähren sich Füchse von Regenwürmern, Insekten, Kleinsäugern Aas und Früchten. Doch die Stadtfüchse haben ihren Speiseplan noch um Abfälle, besonders gerne von Imbissbuden oder aus Papierkörben im Park erweitert. Manchmal bedienen sie sich auch am Katzenfutter.

Rotfuchs beim Beutesprung - Foto: NABU/Barbara Becken

Aktuell ist Ranzzeit

Gerade jetzt zwischen November und März ist die sogenannte „Ranzzeit“ der Füchse. In dieser Zeit rufen die Tiere mit Jaulen und heiserem Bellen nach ihren Partnern und gründen eine Familie.


Von Januar bis August werden gemeinsam die Jungen aufgezogen, danach geht jeder wieder seiner Wege. Füchse haben komplexe Sozialstrukturen und pflegen ein Reviersystem meist mit eigenem Bau.

Neugierig und vorwitzig

Für uns Menschen stellt der Fuchs keine Gefahr dar. Die Tiere sind nicht aggressiv und eher neugierig, besonders die jungen Füchse. So kann es auch mal passieren, dass ein Fuchs einen Pantoffel mopst, der auf der Terrasse vergessen wurde. Oder dass er auf den Gartenmöbeln ein Nickerchen macht. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein, denn Füchse haben oftmals Flöhe. Daher empfiehlt es sich, die Polster wegzuräumen und die Möbel schräg zu stellen.

Auch beim Thema "Übertragung von Krankheiten" besteht kaum Gefahr


Tollwut: Deutschland - somit auch Berlin - ist seit 2008 frei von Tollwut!

Räude:
Die Räude ist eine von Milben verursachte Hautkrankheit und in Berlin unter den Füchsen verbreitet. Im Frühstadium ist sie nicht erkennbar, im Spätstadium fehlt dem Fuchs oft jegliches Fell an Schwanz und Hinterteil und die Haut weist Verkrustungen auf. Befallene Haustiere bitte vom Tierarzt behandeln lassen.

Staupe:
Die Staupe ist eine durch Viren verursachte, meist tödlich verlaufende Krankheit des Nervensystems. Menschen können von Staupe nicht befallen werden. Hunde sollten unbedingt geimpft werden.

Fuchsbandwurm:
Es gibt in Berlin keine Nachweise von befallenen Füchsen. Allgemeine Hygienevorschriften sollten beachtet werden – insbesondere bei Kontakt mit Haustieren (Hunde, Katzen).

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Von Füchsen und Menschen

von Sophia Kimmig


Die 1988 in Berlin geborene Wildbiologin Sophia Kimmig heftete sich an die Fersen der Berliner Stadtfüchse und versucht, hinter das Geheimnis des Überlebenskünstlers zu kommen.


In ihrem Buch nimmt sie uns mit auf nächtliche Erkundungstouren, erzählt amüsant von den Tücken der Feldforschung und gewährt uns spannende Einblicke in das verborgene Leben unserer wilden Nachbarn.


Ein wirklich lesenswertes Buch, dass wissenschaftliche Erkenntnisse erlebbar, heiter und emotional weitergibt. Lesestoff für Jung und Alt.


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