INTERN  |  von Annette Eni

Vereinsarbeit und Netzwerktreffen

Insights zu den Konferenzen, Veranstaltungen und Netzwerktreffen


14 | Zukunftslust auf dem Demokratiefest

Auftakt des Veranstaltungsmarathons im September bildete das Demokratiefest am 14. September auf dem Kranoldplatz. Das Bündnis Lichterfelde Weltoffen hatte zu dem Fest geladen und viele engagierte Organisationen unterschiedlichster Couleur präsentierten sich auf dem Kranoldplatz, um die Fahne der freiheitlichen demokratischen Grundordnung hochzuhalten und damit ein klares Statement gegen die sich breitmachenden rechten, libertären und autokratisch Gesinnungen zu setzen. Auch wir beteiligten uns an diesem Fest und nutzten die Gelegenheit, um auf unsere gemeinwohlorientierten und zukunftsgerichteten Projekte aufmerksam zu machen und neue Mitglieder und Engagierte zu werben.

Das fröhliche Fest mit Bühnenprogramm aus Musik, Reden und Podiumsdiskussion zeigte, wie wichtig vielen die Demokratie in unserem Land ist und es lag eine grundweg hoffnungsvolle und positive Stimmung in der Luft. Befürchtete Störaktionen aus der rechten Ecke blieben auch aus und so wurde friedlich gefeiert und diskutiert.


Danke an dieser Stelle an die Aktiven von Zukunftslust, die im Rahmen der Standbetreuung in unzähligen Gesprächen wahre Zukunftslust versprüht und einmal mehr bewiesen haben, wie wichtig und schön der Einsatz für ein mehr an Miteinander auch in ökologischer Hinsicht ist!

17 | Kiezkonferenz im Gutshaus Lichterfelde

Das BENN hatte am 17. September zur Kiezkonferenz rund um das Thema "Klimafreundlicher Kiez" mit zwei spannenden Projektvorstellungen geladen und wir waren für euch dabei.


Im ersten Step präsentierte der Aufsichtsratsvorsitzende, Michael Gaedicke, von der kliQ-Berlin eG (Zehlendorf) den recht langen Weg von einer Initiative, über den Verein bis hin zur Genossenschaftsgründung in 2024. kliQ umfasst ein Quartier in Zehlendorf rund um die U-Bahnstationen Onkel-Toms Hütte, Krumme Lanke und Oskar-Helene-Heim mit rund 10.000 Nachbar:innen mit 10 Siedlungsteilen und 1.650 Miet- und WEG-Wohnungen, die inzwischen eine sozial hoch integrierte Nachbarschaftsgemeinschaft bildet. kliQ steht für ein klimafreundliches Quartier unter ökologischen und sozialen Aspekten und setzt sich u. a. für die energetische Sanierung, die Planung, den Aufbau und Betrieb eines modular aufgebauten Kalt-Nahwärmnetz und die Energie-/ Gebäudesanierung ein. Dabei kämpfen sie mit den Herausforderungen des Denkmalschutzes (UNESCO-Weltkulturerbe), Gewässerschutz und fehlenden Genehmigungs-Routinen in der Verwaltung.


Die wichtigste Erkenntnis, die uns Michael Gaedicke mit auf den Weg gab war, dass die Entwicklung von Grün-Projekten, also die ökologische Transformation, nur funktionieren, wenn die Anwohner:innen sich kennen und einander vertrauen. Um die soziale Integration durch nachbarschaftlichen Zusammenhalt zu erreichen, hat kliQ deshalb den Kieztreff „Frisierkunst“  ins Leben gerufen, der als Klima- und Beratungsbüro sowie als Nachbarschaftstreff dient.


Die Startfinanzierung für die Einrichtung und Renovierung der Räumlichkeiten wurde aus eigenen Mitteln gestemmt. Die Unterhaltskosten werden aus Mitteln der FEIN-Förderung finanziert, so dass eine halbe Stelle für den Kieztreff sowie die Raummiete  in den kommenden drei Jahren gedeckt werden können.


Im zweiten Step wurde das NUSS Pilotprojekt „Nachbarschaft und Umwelt Schätzen und Schützen“ durch Elke Lübbeke-Bauer (Klimafreundliches Stadtparkviertel Steglitz e.V.) und Anne Neurath (BUND Berlin e.V.) vorgestellt. Die seit 2017 agierende Initiative setzt sich ehrenamtlich für Abfallvermeidung und Ressourcenschutz rund um den Markusplatz ein. Im Zusammenschluss mit „MEKKI“ (Mehr Klimaschutz im Kiez), ein Projekt des BUND, verfolgen sie das Ziel das Markusquartier zum nachhaltigen Quartier machen und organisieren dafür regelmäßig Aktionen, wie Näh-Cafe, Repair Cafe, Fahrad-Reparatur, ökologischer Wochenmarkt, Kleidertauschparties und Secondhand-Modenschauen. 

Antragsstellung FEIN-Förderung

Die Präsentationen gaben interessante Einblicke in die Arbeit anderer Organisationen und zielten im Grunde darauf ab, die Möglichkeiten der FEIN-Förderung anhand von Beispielen darzulegen. Aktuell arbeiten auch wir an der FEIN-Antragsstellung und wollen, wie kliQ damit ein Bürger-/Klimabüro und Kieztreff einrichten.


Das ehemalige "Marias Trödeltreff" am Jungfernstieg wäre aus unserer Sicht dafür ein idealer Standort. Leider konnten wir bisher nicht den Eigentümer der Liegenschaft ermitteln und sind für konkrete Hinweise dankbar.

24 | Gruppendiskussion zu Beteiligungsformaten

Am 24.09. hatte die Abteilung Jugend & Gesundheit ins Rathaus Zehlendorf eingeladen, um eine Situations- und Ressourcenanlayse zu lokalen Problemlagen durchzuführen, aber auch um Potentiale und Ressourcen einer persepektivischen Zusammenarbeit mit relevanten Akteur:innen herauszuarbeiten.


Im Wesentlichen ging es in dieser Runde um die Beteiligung und Inanspruchnahme von Beteiligungsformaten des Bezirks sowie um die Politikunzufriedenheit und den Vertrauensverlust in staatliche Institutionen.


Viele der Anwesenden kamen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und reklamierten, dass viele Projekte durch die Sparpläne des Senats in finanzielle Bedrängnis geraten und teilweise nicht fortgeführt werden können. In diesem Zusammenhang stellten sie heraus, dass es einer Verlässlichkeit und Kontinuität der Beteiligungsangebote über einen langen Zeitraum bedarf, da allein der Prozess der Aktivierung und des Vertrauensaufbaus viel Zeit in Anspruch nimmt, bevor man überhaupt in eine aktive Handlungsphase kommt. Eine Diskussionsteilnehmerin berichtete über ein von politischer Seite groß angelegtes Beteiligungsformat für Jugendliche, das innerhalb von 3 Jahren konkrete Maßnahmen und Handlungsoptionen ausgearbeitet hatte, um dieses dann auch vor  den politischen Vertretern zu präsentieren, -mit dem Ergebnis, dass kein einziges Anliegen/Projekt umgesetzt wurde.


Allgemein kritisiert wurde die schlechte Auffindbarkeit und Information über die bestehenden Beteiligungsformate sowie der Top-Down-Ansatz, d. h. die Bezirksverwaltung bestimmt und gibt vor, wo sich Bürger:innen an Vorhaben und Entscheidungsprozessen beteiligen können.


Die Anwesenden waren sich einig, dass die Politik viel konkreter auf die bestehenden Initiativen und Organisationen zugehen muss und die Beteiligung von Bürger:innen eher als Button-Up-Prozess verstehen sollte. Dazu müssten auch die finanziellen Rahmenbedingungen langfristig gesichert werden, um Kontinuität und Verlässlichkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen angestoßene und finanzierte Projekte auch in die politische Umsetzung gelangen bzw. wünschte man sich darüber hinaus auch ein "Mehr" an Unterstützung bei Umsetzungshürden, wie beispielsweise bei Genehmigungsverfahren.


Ich hatte mir von dem Treffen zwar etwas mehr erhofft, da es hieß "der Workshop findet statt am..", und hoffe nun, dass die Mitarbeiter der Camino gGmbH in der Essenz der Diskussionsrunde, konkrete Handlungsempfehlungen für eine bessere Bürgerbeteilung herausarbeiten und diese auch den Teilnehmer:innen zur Verfügung stellen.

29 | Global Goals goes Expo2035

Am 29. September fand das erste Global Goals Connect Netzwerktreffen für Projektbeteiligte im neuen Office des Global Goals e.V. im Ludwig-Erhard-Haus in der Fasanenstraße statt.


Global Goals ist eine gemeinnützige Organisation und will die Metropolregion Berlin fit für eine freiheitlich demokratisch, sozial gerecht, ökologisch nachhaltig und ökonomisch profitabel Zukunft machen. Um dieses Ziel zu erreichen strebt Global Goals die Bewerbung Berlins für die Expo2035 an. Klar ist, dass bei dieser Zielstellung auch Zukunftslust   nicht fehlen darf, weshalb wir uns diesem Netzwerk angeschlossen haben.


Die Vorständin Theresa Hümmer berichtete über bisher erreichte Meilensteine des Vereins und warf zusammen mit der Geschäftsführerin Christine Brummer und uns Teilnehmenden einen Blick auf die kommenden Monate.


Danach ging es direkt um das, was uns alle verbindet: Nachhaltige Projekte für ein lebenswertes Berlin. In einer offenen Vorstellungsrunde stellten die sehr verschiedenen Projektvertreter:innen ihre Arbeit vor und sprachen über Wünsche und Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit. Wir sammelten gemeinsam Ideen und Wünsche für die Zusammenarbeit, die wir verstetigen möchten. Hierbei wurde deutlich: Viele Herausforderungen und Themen ähneln sich.


Bereits die zwei gemeinsam verbrachten Stunden zeigten mögliche Verbindungen, Synergieideen und Ansätze für weitere Kooperationen. Das macht Mut und zeigt, wie viel Potenzial in der Global Goals Community steckt, die insbesondere auf politischer Ebene über sehr gute Kontakte verfügt und auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit äußerst erfolgreich agiert. Für Zukunftslust könnte sich das ebenfalls sehr positiv auswirken und den Sprung auf ein anderes Level bedeuten. Hier bleiben wir auf jeden Fall dran.

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