
ENERGIE | von Annette Eni
Gemeinsam in die Zukunft der Energiewende
Transformation aktiv gestalten - das geht!
Die weltweite Entwicklung zeigt: Wir befinden uns mitten in einer rasanten Energierevolution, die vor allem auf Erneuerbare Energien wie Sonne und Wind setzt. Diese Technologien wachsen so schnell wie nie zuvor. Eine echte Energierevolution ist das. In zwei oder drei Jahren könnte die Menschheit den Punkt erreichen, an dem sie mehr Energie aus Sonne und Wind zieht, als aus allem Erdöl, das weltweit verbrannt wird. Das ist eine großartige Nachricht für den Klimaschutz! Doch Deutschland hinkt, wie so oft, hinterher.
Energiewende ein Gerechtigkeitsproblem
In Deutschland ist die Energiewende jedoch zu lange als reine Stromerzeugungswende gedacht worden, die gedanklich vor allem im Einfamilienhaus mit PV-Anlage stattfand. Die Mehrheit der Menschen profitieren jedoch noch zu wenig von den Chancen der Energiewende, da sie weder eine Solaranlage aufs Dach setzen können, noch das Geld dafür haben. Das ist ein handfestes Gerechtigkeitsproblem.
Hier kommen Energiegemeinschaften ins Spiel. Sie ermöglichen es, gemeinsam erneuerbare Energie zu nutzen, zu teilen und so den Zugang für alle zu verbessern.

Massenfertigung der Game Changer
Die klassische Energietechnik funktionierte als Großanlagentechnik: Wenn ich ein Kraftwerk immer größer baue, sinken die Kosten. Diese Mechanik ist aber ausgereizt.
Photovoltaik und Batterietechnik funktionieren umgekehrt: Die einzelne Einheit ist klein und wird dafür millionenfach und standardisiert gefertigt. Da die Märkte schnell wachsen, fließt laufend neueste Technologie in neue Fertigungslinien ein. Solche Produkte „lernen“ viel schneller als über Jahre geplante Großkraftwerke.
Das heißt, die Komponenten werden immer besser und kostengünstiger!
Oft heißt es: Die Erneuerbaren seien schuld an unseren hohen Strompreisen.
Auf dem Strommarkt sorgen die Erneuerbaren dafür, dass der Strompreis sinkt. Etwas anderes können sie gar nicht – die Grenzkosten sind nahezu null. Die hohen Preise stammen aus der Gasverstromung und von den gestiegenen Gaspreisen nach Russlands Überfall auf die Ukraine.
Der reine Strompreis macht aber nur etwa ein Drittel der Rechnung aus. Ein weiteres Drittel sind staatliche Steuern und Abgaben – die haben wenig mit Erneuerbaren zu tun. Das letzte Drittel sind Netzentgelte, die durch den Netzausbau gestiegen sind. Aber es gibt Lösungen wie Batteriespeicher, mit denen man viel Netzausbau sparen könnte.
Mit Lösungen, wie gemeinschaftlichen Großspeichern und Kombi-Speicher-Ladesäulen in jeder Straße, könnten wir die erzeugte Energie im Kiez halten und so die Energiewende gerecht für alle vorantreiben.

Und was ist, wenn die Sonne nicht scheint?

Dann gibt es noch den Wind! Inzwischen verfügen wir über ausreichend verschiedene Technologien, um unseren Energiebedarf aus Erneuerbaren zu decken.
Ein schönes Beispiel ist dieser Wind-Tree, der aussieht wie ein Kunstobjekt, aber tatsächlich in kleinen Turbinen den durchströmenden Wind in Energie umwandelt.
Ähnlich funktionieren kleine Wasserturbinen, die Energie aus dem Wasserdurchfluss erzeugen. Diese könnten in Reihe installiert, zum Beispiel die Strömung des Teltowkanals nutzen.
Es wird deutlich, eigentlich haben wir längst alle Technologien, die wir benötigen, um Klimaneutral zu werden. Es gilt nur, sie nun auch in die Anwendung zu bringen.
Transformation aktiv gestalten
Der Schlüssel liegt darin, die Vorteile einer sauberen, nachhaltigen Energie für alle sichtbar zu machen und gemeinsam an einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu arbeiten. Energiegemeinschaften bieten die Chance, diese Transformation aktiv mitzugestalten – im eigenen Umfeld, für mehr Gerechtigkeit und eine bessere Zukunft.
Lasst uns gemeinsam die Lust auf eine nachhaltige Energiezukunft wecken und die Kraft der Gemeinschaft nutzen!
Wir suchen immer noch Aktive, die sich in der Projektgruppe Energie engagieren wollen. In Kooperation mit einem Projektierungspartner wollen wir das Thema Energiewende angehen.